Ein Ski-Club mit eigenem Lift und einer einzigartigen Hütte.

Ski-Club Brilon freut sich auf hoffentlich viel Schnee am Poppenberg und auf noch mehr Buchungen seiner sensationellen Unterkunft.

„Wir haben viele Stammgäste.
Sie sagen, es ist ein Traum,
hier zu übernachten.‟
Tobias Bunse

Brilon. Ende November, Brilon versinkt im Schnee und der Poppenberg mit. Die Mitglieder des Ski-Clubs Brilon scharren (Achtung, Wortwitz) mit den Kufen. „Wir hoffen natürlich, dass wir den Lift vor Weihnachten öffnen können, wie im Jahr 2012“, sagt Tobias Bunse, 1. Vorsitzender. Ob es in diesem Dezember wieder gelingt, hängt von der Frostgrundlage ab: „30 Zentimeter Schnee müssen schon fallen, am besten ohne Wind und der Boden muss genügend gefroren sein.“

Ist die Frostgrundlage gut, dann kann auch die Pistenraupe loslegen. Und der Lift sowieso, der steht startbereit. „Der TÜV ist abgenommen, die letzten Zäune am Hang sind gesetzt. Wir können theoretisch von heute auf morgen aufmachen. Nur ums Personal müssen wir uns noch kümmern, aber das geht meist schnell und unkompliziert“, sagt Tobias Bunse. Er ergänzt: „Da unserer Skihang auf einer Quelle der Wasserversorgung der Stadt Brilon liegt, dürfen wir leider keinen Schnee produzieren. Wir müssen uns auf die Gnade von Frau Holle verlassen. Aber immer, wenn es die Bedingungen zulassen, öffnen wir unseren Hang, der sowohl Anfängern als auch geübten Fahrern etwas bietet, denn immerhin ist er 600 Meter lang und hat auch steilere Stücke. Wir haben viele tolle Mitglieder, die an den Öffnungstagen überall mit anpacken. Ihnen kann ich nicht genug danken. Eine klasse Truppe!“

Schnell zu reagieren ist bei einem Hang ohne Schneekanonen das oberste Gebot. Das gilt für den Ski-Club wie für die Besucher. „Auf unserer Homepage, in den sozialen Medien und über die Internetseiten der Wintersportarena und auf anderen Seiten findet man uns, sobald geöffnet ist. Grundsätzlich bieten wir auch Skikurse
an und haben einige Skilehrer unter den Mitgliedern. Einfach nachfragen!“

Atemberaubende Aussicht auf Brilon und Umgebung
Seit 2004 ist am Poppenberg ein Tellerlift in Betrieb, den der Ski-Club in Südtirol erwarb. Die Pistenraupe wurde 2016 vom Ski-Club Willingen erworben, aus dem Lifthäuschen des alten Kinderlifts entstand der „Hexenkessel“, ein stetig erweitertes Verkaufsbüdchen unten am Hang. Auch Toiletten sind an unserem Kassenhäuschen zu finden. Unten am Poppenberg sieht’s also schon mal mehr als gut aus. Wer aber nach oben auf 600 Meter
Höhe fährt, der sieht das absolute Schmuckstück des Vereins: die Skihütte (vermutlich die „höchste“ Hütte im Stadtgebiet?).

„Die Skihütte ist unsere verlässlichste Einnahmequelle. Durch sie können wir auch entspannt bleiben, wenn wir wie in der letzten Saison nur vier Lifttage oder wie in 2022 sogar gar keinen Skibetrieb haben können“, sagt Tobias Bunse. Stetig hat der Ski-Club hier investiert, die Hütte ist ganzjährig an Gäste vermietet. Wer auf ihrer Terrasse steht, dem liegt Brilon zu Füßen und bei gutem Wetter geht der Blick von Brilons höchstem Punkt bis
weit in die Ferne. Rundherum: Zahlreiche Wanderwege und auch Loipen.

Die Skihütte mit ihren beiden Aufenthaltsräumen, Küche, zwei frisch renovierte Bäder mit Dusche und WC im Erdgeschoss ist gemütlich eingerichtet. Und sie bietet Übernachtungsmöglichkeiten für Gruppen. Im Dachgeschoss befinden sich 14 Betten in vier Schlafräumen und ein zusätzliches WC. „Letztes Jahr hatten wir knapp 40 Vermietungen, meist übers Wochenende, wir kommen auf 110 bis 120 Übernachtungstage übers Jahr“, so Bunse. Zwei Nächte sind Mindestaufenthaltsdauer, gut 400 Euro kosten sie inclusive Reinigung. „Wir haben viele Stammgäste. Sie sagen, es ist ein Traum, hier zu übernachten. Ein Gast zum Beispiel kommt seit 1991 jedes Jahr an Pfingsten mit seiner Familie. Beim ersten Mal war er zweieinhalb Jahre alt“, sagt Tobias Bunse.

Und den Rest des Jahres?
Da gibt’s, übrigens auch für Nichtmitglieder, im Winterhalbjahr Skigymnastik (mittwochs, 19 Uhr), die After- Work-Party im Frühjahr und ein Kartoffelbraten im Oktober. Von „O“ bis „O“ fährt die Mountainbike-Gruppe (Treffen dienstags, 18 Uhr am Unterstand der Pistenraupe) und ab 2025 soll auch wieder eine Skifreizeit angeboten werden, die wegen der Pandemie einige Jahre ausgefallen ist.

Absolutes Aushängeschild des Ski-Clubs ist die Rhönrad- Abteilung, die auf Landesebene eine der erfolgreichsten in Deutschland ist. „Vor rund 30 Jahren hatte der damalige erste Vorsitzende einen guten Riecher, als er sich diesen Nischensport suchte, um unseren Club, der ja schon mehr als 110 Jahre alt ist, zu beleben. Heute hat der Verein insgesamt ca. 450 Mitglieder und davon rund 80 aktive Rhönradturner“, erklärt Tobias Bunse.
Von den ganz alten Zeiten, als es sogar noch eine eigene Sprungschanze gab, kann auch er nur noch aus Fotos oder Chroniken berichten. „Sogar der Skiclub Willingen ist aus unserem hervorgegangen“, weiß er aber um die Bedeutung, die sein Club in besseren Schneezeiten für das Skifahren im Sauerland hatte.

Und heute?

„Da sind wir ein echter Geheimtipp, sobald Schnee liegt!“

Viele Gäste kommen aus dem Paderborner Land, da es bei uns keine großen Wartezeiten am Lift gibt.

Übrigens: Sogar Flutlichtfahren ist möglich, an jedem Abend, wenn genug Schnee liegt und Leute sich anmelden. Öffnungszeiten des Lifts: in der Woche ab 14 Uhr und am Wochenende ab 10 Uhr. Einfach schnell im Netz nachschauen, die Ski schnappen und ab ins Auto! Ach ja, und die nächste After-Work-Party unten am Skihang (Hexenkessel und Unterstand der Schneeraupe) wird es auch wieder geben: Entweder kurzfristig an einem Freitag mit genug Schnee und Flutlichtfahren bis 23:00 Uhr oder spätestens am 15. März 2024