Dornröschenschlaf ist beendet!

  Brilon-Wald. Ja, Brilon-Wald ist ein kleiner Ort. Ja, hier fährt man eher durch. Es gab also bessere Zeiten? Nein! Ein neu eröffneter Waldbahnhof und ein Schlosshotel im Umbau, fortschrittliche Industrie, Projekte rund um Wald und Tourismus:

 

Brilon-Wald. Ja, Brilon-Wald ist ein kleiner Ort. Ja, hier fährt man eher durch. Es gab also bessere Zeiten? Nein! Ein neu eröffneter Waldbahnhof und ein Schlosshotel im Umbau,
fortschrittliche Industrie, Projekte rund um Wald und Tourismus: Im Briloner Dorf tut sich gewaltig was, und zwar an allen Ecken. Darum feiert der Ort selbstbewusst im Mai ein 150-jähriges
und gleichzeitig ein 175-jähriges Jubiläum seiner Entstehung. „Unser Dornröschen-schlaf ist beendet, das sollen alle sehen!“, betonen Willi Otto, Klaus Fischer und Friedel Schumacher vom Dorfverein Brilon-Wald aktiv.
Das Dornröschen alias Brilon-Wald wartet darauf, dass viele Prinzen, äh Besucherinnen und Besucher, eben nicht nur in Richtung Willingen oder andere Orte durchfahren, sondern anhalten und aussteigen.
Um hier einiges zu entdecken, müssen sie gar nicht durch eine Dornenhecke!

Rund um die kurze Geschichte und das Jubiläum
Lage, Industrie und Dorfgemeinschaft sind unwiederbringlich mit-einander verflochten. Ein Dorf des Fortschritts, das war Brilon-Wald in seiner kurzen Geschichte schon immer.
1847 wurde mit der Lohmühle zum Gerben von Leder der erste Betrieb mit Wohn-haus angesiedelt, kurz darauf kam die Eisenbahn. Über Brilon-Wald ging es nach Bremen und Frankfurt, ins Ruhrgebiet und über Warburg nach Kassel.
Aus ersten Häusern wurde ein Ort.

 

Wir sind ein Dorf des Wandels. Eines, das ständig mit der Zeit gegangen ist. Bei uns mischt sich schon immer vieles.
Wahrscheinlich darum wissen die meisten Einheimischen gar nicht so viel über Brilon-Wald.
Gleichzeitig gibt es aber unheimlich viele Menschen mit Bezug zu unserem Ort“,
betont Klaus Fischer.

Ja, es war in der kurzen Geschichte ein Wandel mit allen Höhen und Tiefen. Zurzeit ist aber deutlicher Aufwind von allen Seiten spürbar.
Erst im Jahr 2020 der Umzug der Condensator Dominit GmbH in die neuen Räume am Essigturm. Dann 2021 die Eröffnung des Waldbahnhofs als Hotel und Restaurant.
Nun das Schlosshotel im Umbau und ganz bald ein Raderlebnisweg. Dies schon alles aufgewertet durch die blauen Schilder vom Heimatbund Brilon – Semper Idem,
die einen Dorfrundgang mit vielen Geschichten ermöglichen. Nicht zu vergessen, die Wandermöglichkeiten.
Beim Jubiläum vom 20. bis zum 22. Mai 2022 hat der Ort einiges zu zeigen.

Rund um Industrie und Infrastruktur
Viele Geschichten gibt es aus dem Ort. Beginnen wir mit der Industrie. Von der ersten Lohmühle – sie stand etwa dort,
wo heute die Hunde trainieren – über den Bahnhof bis hin zum späteren Degussa Werk und der heutigen Condensator Dominit
hat Brilon-Wald schon immer moderne Unternehmen angezogen und damit auch Menschen, die hier arbeiten und wohnen wollten.
„Bis zu acht Kneipen hat es hier in Glanzzeiten gegeben, einen Lebensmittelmarkt, einen Schuster und vieles mehr“, sagt Klaus Fischer.
Leider erging es dem Ort diesbezüglich wie vielen anderen Sauerländer Dörfern. Viel Infrastruktur ist weg. Und auch die Einwohnerzahl
hat sich von einst mehr als 800 auf um die 400 reduziert. Kirche, Schützenhalle, Alte Schule, der Kindergarten – das Dorf ist gut bestückt.
Einfach mal von Brilon kommend gegenüber vom Bahnhof rechts abbiegen. Spätestens zum Jubiläum im Mai,
das in und vor der Schützenhalle des Heimatschutzvereins gefeiert wer-den soll.

In der Regel bekommst du deinen Baum beim Händler mit einem kleinen Stützpfahl an dem der Baum befestigt ist. Ist das nicht der Fall,
solltest du selbst eine Stütze anbringen. Bei kleinen Bäumen reicht wie bei uns ein Bambusstock. Ist dein Baum allerdings schon größer,
benötigst du einen dickeren Pfahl. Nimm dir einen Vorschlaghammer und hau den Pfahl am besten westlich des Baums in die Erde bis er fest steht.
Daran kannst du deinen Baum mit einem Kokosstrick anbinden.

 

Rund um Wanderwege und Prominente
Auch wenn Stürme und Borkenkäfer mit dem Wald, der dem Örtchen seinen Namen gibt, Tabula Rasa gemacht haben:
Brilon-Wald liegt wunderschön, unterhalb des Ginsterkopfes. Wieder lohnt es sich, mal rechts abzubiegen, um dies zu erleben.
Der größere Teil der Berg-reihe „Ginsterkopf“ und auch der Schmala – übrigens zwei offizielle „Seelenorte“ des Sauerland-Tourismus,
gehören zu Brilon und sind zu erreichen: von Brilon-Wald aus. Der Rothaarsteig führt hier mit fantastischen Aussichten vorbei.
Viele Wanderwege starten hier, auch ins Hessische, in den Naturpark Diemelsee. Vom Waldbahnhof aus sind diese schnell zu erreichen.
Dort führt auch der Weg hoch zur einstigen Lungenklinik Hoheneimberg, wo heute eine psychosomatische Fachklinik für Abhängigkeitserkrankungen untergebracht ist.
Mehr als 6000 Kinder haben lungenkranke Frauen hier geboren, während sie sich erholten. Prominentestes Beispiel: TV-Kommissar Edgar Selge.
Er ist lange nicht der einzige Prominente, der hier das Licht der Welt erblickte. Und einige Frauen blieben im Briloner Dorf.
Ausdrücklich la-den die Brilon-Walder im Mai darum auch alle ein, die irgendeinen Bezug zum Ort haben.

Rund um den Wald und einen neuen Radweg
Was demnächst auf den arg gebeutelten Waldflächen entsteht, ist ein bereits initiiertes Zukunftsobjekt des Naturparks Diemelsee.
„Es geht weiter, und zwar mit Blick auf Ressourcenschonung und erneuerbarer Energien“,
freut sich Friedel Schumacher, ehemaliger Brilon-Walder.
Durchs Hoppecketal soll ein Radweg führen, als einer von drei geplanten Lehr- und Erlebnispfaden in Brilon, Diemelsee und Korbach. Die öffentliche Förderung steht.
Vom Bahnhof Brilon-Wald bis nach Bredelar gehören Erlebnisstationen rund um Wald und Wasser sowie Versuchsflächen für heimische Baumarten dazu.
All dies orientiert an den 17 Zielen der UN-Charta für nachhaltige Entwicklung, besonders an Ziel 11: „Nach-haltige Städte und Gemeinden“.
Brilon-Wald als Vorreiter in Sachen Klimaschutz und Energie. Auch diese Geschichte ist noch lange nicht zu Ende erzählt.
So wie jene vom Schießstand, wo bereits Generationen von Jägern ausgebildet wurden. Auch die vom Karmel,
den Ordensschwestern, der Pius-Bruderschaft und dem Gelände jenseits der langen Mauern muss warten. Und, ja, auch die von den wechselnden „Etablissements“ entlang der Bundesstraße bleibt ein Vermerk.
Wie jene vom ersten Jugendherbergs-Neu-bau in Deutschland. Eine weitere gäbe es vom bunten Vereinsleben.
Also, 100 Jahre geschlafen hat dieses Dornröschen nun wirklich nicht!

Wir laden herzlich ein,
vom 20. bis zum 22. Mai in Brilon-Wald mit uns zu feiern.

Ariane Drilling, Ortsvorsteherin