Milch und Meilensteine – der Seilerhof lebt Heimat.

Familie Tacken aus Alme ist aktiv in der Direktvermarktung der Region

„Wir müssen wieder in der Mitte der Gesellschaft ankommen.
Durch das System der letzten Jahrzehnte haben
die Menschen immer mehr den Bezug zu den
lebensmittelerzeugenden Betrieben
direkt vor Ihrer Haustür verloren.“

Alme. “Es geht auf den Bauernhof” denken wir, als wir zu unserem Termin losfahren. Ein Schuss Naturromantik trifft strengen Geruch,
knallhartes Geschäft und veraltete Strukturen – eben wie es seit jeher so in den Köpfen verankert ist.
Dieses Vorurteil existiert nach der ersten Minute vor Ort nicht mehr. Was uns direktumdenken lässt, ist die Familie Tacken, die uns bereits erwartet.

Die Familie, das sind passionierte Landwirte in vierter Generation: Vater Jürgen, Mutter Reinhild und die Söhne Alexander und Michael.

Alexander, mit eigenem landwirtschaftlichen Lohnunternehmen und Michael, der den Seilerhof seit 2018übernommen hat.
“Uns ist wichtig, direkt mit den Menschen zu kommunizieren”, sagt Michael Tacken und erklärt uns, warum er sich für das Leben als Landwirt entschieden hat.

 

Der Blick nach vorn

Ihm gehe es vor allem um eine autarke Selbstvermarktung und einen offenen Hof,
der allen Interessierten Einblicke in den Arbeitsalltag gibt.
Ein Erfolgsmodell, das bereits jetzt seine Früchte trägt.
Die Automaten direkt vor dem Hof haben sich mittlerweile mehr als verdreifacht;
neben der eigenen Milch werden „Almer Eier“, Seilerhof-Nudeln, Softeis, Grillfleisch und weitere
regionale Produkte zum Verkauf angeboten.
Das Einzugsgebiet erstreckt sich heute schon über die Grenzen des Sauerlands hinaus.
berichtet der engagierte Junglandwirt.

 

 

Das familiäre Verständnis
für eine moderne Landwirtschaft.

Das fängt schon mal mit einer realistischen und kritischen Beurteilung der Landwirtschaftsbranche an.
Michael Tacken meint: “Wir Landwirte haben irgendwann aufgehört uns selbst zu vermarkten und uns dem wirtschaftlichen
System ergeben. Und vor allem haben wir dadurch aufgehört, stolz auf unsere Produkte zu sein.”
Dann geht es vor allem um die Qualität der hergestellten Produkte.
Man hat vom ersten Moment an das Gefühl auf einem gepflegten, gut geführten Hof zu Besuch zu sein.
Hier nimmt das Tierwohl einen großen Stellenwert ein.
Zudem wird auf genfreies Futter geachtet, welches die Familie zum Großteil auf ihren eigenen Flächen produziert.
Die 120 Kühe und 400 Hühner führen auf dem Seilerhof ein würdiges Leben.
Und nicht zuletzt geht es um den Brückenschlag zwischen einem klassischen, handwerklichen Berufsbild
und einem absoluten High-Tech-Landwirtschaftssektor, der heutzutage bereits Alltag ist.

 

“Durch unsere familiäre Struktur haben wir über das Lohnunternehmen meines Bruders die Möglichkeit,
immer wieder auf die neuesten technischen Standards zuzugreifen.
Das ist natürlich auch etwas, was wir nach außen kommunizieren möchten”,
so Michael Tacken.

 

 

Kommunikation als Alleinstellungsmerkmal

So finden sich durch eine “Brilon natürlich”-Kooperation und Schulklassen-, sowie Kindergartenbesuche immer mehr Menschen auf dem Hof ein,
um sich ein eigenes Bild von einem modernen Alltag eines Landwirts zu machen.

“Wir müssen wieder in der Mitte der Gesellschaft ankommen.
Durch das System der letzten Jahrzehnte haben die Menschen immer mehr den Bezug
zu den lebensmittelerzeugenden Betrieben direkt vor Ihrer Haustür verloren”, ist sich die Familie einig.

Seit der Direktvermarktung und der neuen offenen Kommunikationsstrategie soll so auch die persönliche Außendarstellung einfacher geworden sein.

“Als junger Mensch im Sauerland zu bleiben ist das eine,

als junger Mensch Landwirt im Sauerland zu sein das andere.
Da gibt es oft Erklärungsbedarf. Aber ich habe das Gefühl,
dass es da eine positive Entwicklung gibt”,
sieht Michael Tacken optimistisch in die Zukunft.

Hoffentlich eine so rasante, wie der Seilerhof seine Erfolge mit der Direktvermarktung voran treibt, wünschen wir den Tackens.