Mit dem Trecker zum Vorstellungsgespräch.

Familie Bange zwischen Kuhstall und Q-Rohr®

„Unglücke verhindern,
ist eine sinnvolle
Arbeitsbeschäftigung.“

Carolin Bange,
Industriekauffrau-Azubi
bei REMBE®

 

Brilon. Seit 30 Jahren ist Franz Bange bei REMBE® und schließt morgens um fünf Uhr als erster auf. Ebenso lange und noch länger wechselt Franz Bange nach Dienstschluss vom Q-Rohr® zum Kuhstall. Aber seit August 2021 ist er mit diesem Rhythmus nicht mehr allein: Tochter Carolin macht bei REMBE® ihre Ausbildung zur Industriekauffrau. Ein Besuch – hier wie dort. Die Tür öffnet sich zu einer großen Halle im Betriebssitz auf der Heide: Hohe Regale unterteilen diese, allesamt gefüllt mit Metallteilen. Es sind Q-Rohre und Q-Boxen in verschiedenen Größen, die Steckenpferde von Franz Bange, Experte für die flammenlose Druckentlastung. Er stellt sie mit seinem Team her – ganz individuell, je nach Kundenanforderungen. Während Franz Bange schon an seiner Maschine wartet, schaut ihm Carolin, die gerade im Einkauf eine Etage höher arbeitet von einer Brüstung aus regelrecht auf die Finger. Fast wie zu Hause. Doch bleiben wir vorerst beim Q-Rohr®. Q-Rohre sind zusammengerollte Filterkörbe aus Metall, mal größer und mal feiner – je nach Einsatzgebiet. Ihre Aufgabe: Sie kühlen die bis zu 1.500°C (3.000 °C bei Metallstäuben) heißen Flammengase effizient ab. Das reduziert das austretende Gasvolumen und löscht so die Explosion. Franz Bange ist gerade dabei, über eine riesige Spule, ein Q-Rohr® zu drehen. Dem immer gleichen Anfangsdraht folgen verschiedene Gemische
und auch die Anzahl der Umdrehungen variiert von Rohr zu Rohr. Jeder Prototyp wird dem Verwendungszweck angepasst. Stäube von Zucker oder Nüssen in der Lebensmittelindustrie verlangen einfach anderes, als jene von Getreiden oder Chemiekalien. Es sind Mesh-Filter, Tresse, Gitter und Drehgestrich aus Stahl, die gerollt werden. Vom feinen Metallfilter bis zum groben Geflecht, das an einen Maschendrahtzaun erinnert. In welcher Kombination, das ist das REMBE®-Geheimnis und Ergebnis vieler Versuche. Alles mit einem Ergebnis: Aufwendige Schutzsysteme mit komplizierten Entlastungskanälen sind endlich Geschichte. Fertigungsanlagen in Unternehmen können so aufgebaut werden, dass optimal produziert wird – inklusive der eingebauten Sicherheit direkt vor Ort. „Das Entwickeln hört nie auf“, sagt Franz Bange und denkt dabei an REMBE®-Firmengründer Bernhard Penno, der einfach weiter versuchte – überzeugt von seiner Idee, trotz vieler Skeptiker. Und er bekam Recht. Es funktioniert! „Ich habe selbst neben einer Staubexplosion, gesichert durch ein Q-Rohr®, gestanden. Das ist schon beeindruckend“, sagt Franz Bange. „Unglücke verhindern, ist eine sinnvolle Arbeitsbeschäftigung“, findet auch Tochter Carolin. Ursprünglich hatte sie mal mit dem Beruf der Hebamme geliebäugelt. Statt Leben auf die Welt zu bringen, hilft sie nun Leben zu retten. Das macht sie sehr zufrieden und glücklich. „Morgens, auf dem Weg zur Arbeit, fahre ich immer an einem Unternehmen vorbei, das außen ein Q-Rohr® verbaut hat. Und jedes Mal schaue ich hin und denke, dafür arbeitest Du mit.“ Alles dreht sich um gelebte Solidarität – im Unternehmen REMBE® wie in der Familie Bange. Und um Austausch. „Ich habe Papa immer im Blick“, witzelt Carolin oben von der Brüstung ihres Büros, als sie runter zu ihrem Vater schaut. Und auch im Griff? „Ja das auch, zu Hause bin ich der Chef!“ Spätestens dann ist es so, wenn Franz Bange mal wieder auf Motorradtour geht – und die führt schon mal bis Italien. Dann übernehmen Carolin und ihr Bruder das Regiment auf dem Hof. Im Unternehmen wiederum sehen die Bedarfsmeldungen, die Papa Franz ihr in den Einkauf sendet, dann auch anders aus, als diejenigen der Kollegen: „Hier, brauch ich noch, bestell mal, etwa so schreibt er mir dann. Ich denke kurz: ,Mensch, Papa!‘ – kontrolliere und bestelle das gerne für ihn“, sagt sie. Säen, ackern, mähen, ernten Wechsel vom Q-Rohr® zum Kuhstall, vom Arbeitstag drinnen zu jenem draußen: Gute fünf Minuten dauert die Fahrt ans andere Ende der Stadt zum Bauernhof, den Franz Bange in dritter Generation führt. 1960 hat sein Vater das Anwesen im Ammertenbühl gebaut, nachdem der alte Hof der Briloner Innenstadt-Gestaltung weichen musste. Hier kann der Blick über die Briloner Hochfläche schweifen und Landluft genießen.

 

 

Die Hühner – ein Projekt der 86-jährigen Oma – gackern munter dazu. „Ja, irgendwas muss ich ja noch tun, wenn Dienstschluss ist“, sagt Franz Bange und lacht. Kühe gibt es keine mehr, aber noch die Rinder. 17 Stück haben Banges derzeit noch auf ihrem Hof. Rotierend werden immer sechs gekauft, sobald die ältesten Rinder dann Schlachtreife haben. „Wir bekommen die Kälbchen im Alter von etwa einem halben Jahr und mästen sie bis zum Schlachtgewicht“, sagt Franz Bange. Futteranbau, Grünland, Silo, all dies gehört dazu. Insgesamt 20 Hektar eigenes Land bewirtschaftet Familie Bange dafür, alles praktischerweise in 300 bis 400 Meter Entfernung zum eigenen Haus. Und so steht über das Jahr das gesamte Programm an: Täglich füttern, dazu misten. Säen, ackern, mähen, ernten. Zwei Trecker warten dafür in der großen Scheune und selbstverständlich jede Menge Maschinen. Alles, was dazu gehört. Mit dem Vorteil, dass Franz Bange und sein Sohn gelernte Landmaschinenmechaniker sind und selbst Hand anlegen können, wenn es mal hakt. Und auch Carolin ist so erzogen: „Wenn du mal liegen bleibst, musst du wissen, wie es geht“, hat Papa ihr geraten. So lernte sie Reifen-, Öl- und sogar den Bremsklotz- Wechsel bei ihrem Moped. Tüfteln, ausprobieren und sich freuen, wenn es klappt! Vom Kuhstall zum Q-Rohr® – mit dem Trecker! Es wundert nicht, dass die zierliche Carolin nicht nur Stall und Hof wuppt, wenn Papa Franz mal unterwegs ist. Sie hat natürlich den großen Trecker-Führerschein. Was ihr wiederum im Vorstellungsgespräch bei REMBE® nützte. „Jeder Bewerber ist aufgefordert, eine Überraschung mitzubringen. Ich habe überlegt und dann zu Papa gesagt: ,Ich nehme den Trecker!‘ Ich habe ihn ordentlich geputzt und dann bin ich damit zum Unternehmen gefahren. Als Stefan Penno, Geschäftsführer von REMBE®, fragte welche Überraschung ich denn dabei hätte, habe ich ihn gebeten, aus dem Fenster zu sehen. Er meinte sofort: ,Bist Du etwa mit dem Trecker gekommen?‘“ Der Papa schaut schon ein wenig stolz aus, während sie dies erzählt Eins ist klar: Wenn etwas auf dem Hof dringend gemacht werden muss, dann geht kein Aufschieben. „Wer dann Dienst hat, hat Dienst!“, sagt Franz Bange. Das liegt im Familien-Gen. Und das gilt auf dem Hof, wie auch bei REMBE®. Vater und Tochter sind sichtbar glücklich, einerseits für ein Unternehmen zu arbeiten, „dass die Welt ein bisschen sicherer macht“ und andererseits abends nach getaner Arbeit auf dem Hof noch gemeinsam mit der Familie abzuschalten Bleibt festzustellen: Q-Rohr® und Kuhstall haben zwar wenig gemeinsam, aber in dieser Konstellation gehören sie einfach untrennbar zusammen: Motivation und Einsatzbereitschaft sind groß – hier wie dort. Gelebte Familie eben mitten im Sauerland. mitten in Brilon.