Im Familienunternehmen “reifen” Nachwuchskräfte

Juliane Pinke möchte auch in 4. Generation in Brilon Spuren hinterlassen

„Erst in den letzten Monaten
ist mir bewusst geworden,
wieviel Verantwortung hinter
der Tätigkeit meines Vaters steckt“

Die Haare offen, einen Dutt auf dem Kopf; Businesskleidung und einen kräftigen Händedruck – Juliane Pinke kommt selbstbewusst und gutgelaunt zum Interview. Wir stellen euch eine junge Frau mit einer spannenden Vita und innovativen Ideen für sich privat, den Familienbetrieb und ihren Geburtsort Brilon vor.

Im Jahre 1953 wurde an der Möhnestraße in einer Garage „Reifen Pinke“ gegründet und ist aktuell in dritter Generation. Auf die Frage, ob es schon immer ihr Traum war, die vierte Generation des Unternehmens zu sein, antwortet die 26-jährige: „ganz klar NEIN!“.

Nach dem Abitur ging sie erstmal studieren – ein duales BWL Studium und danach der Job Vorstandsassistentin – Münster war ihre erste Station. Sieben Jahre lang, bis sie sich entschloss, ihrem Vater anzubieten, in das Familienunternehmen einzusteigen. „Papa war total überrascht und seine ersten Bedenken wurden laut, ob er seiner Tochter diese nicht immer stressfreie Aufgabe zumuten möchte. Ich glaube ja auch, dass er mein Angebot für einen Scherz gehalten hat.“

Juliane Pinke hat viel mit ihrem Vater gesprochen, intensiv geplant und setzte dann beim Karlsruher Reifenhersteller Michelin und einem familiengeführten Reifenbetrieb in Münster erste Schritte in der Branche. „Meinem Vater war ganz wichtig, dass ich erst woanders Erfahrung sammele. Dafür bin ich heute sehr dankbar. Es war beeindruckend, die Vielfalt der Branche und besonders das Handelsgeschäft in einem Familienunternehmen kennenzulernen.“

Aber dann ging alles ganz schnell. Aus Krankheitsgründen wurde eine Fillalleiterstelle in Lennestadt frei und Juliane Pinke stieg 2020 offiziell in den Familienbetrieb ein. „Die Filialen in Olsberg und Lennestadt hat mein Vater aufgebaut.“

Mittelfristig geht es dann für Juliane Pinke in den Briloner Betrieb. „Ich möchte meinen Vater hier nach und nach entlasten. Mich beeindruckt, mit wieviel Engagement und Energie er den Betrieb führt – davor habe ich sehr großen Respekt. Denn erst in den letzten Monaten ist mir bewusst geworden, wie facettenreich unser Unternehmen ist und wieviel Verantwortung hinter der Tätigkeit meines Vaters steckt. Aber wir haben ein tolles Verhältnis und ich glaube, seine Erfahrung im Zusammenspiel mit meinen innovativen Ideen sind eine gute Kombination.“